Sophie Christina Aichinger: Aus dem Leben eines Kuckuckskindes

Erschütternd – und doch voller Hoffnung ?

Ein biographischer Roman

2016-09-17

Ungewollt. Autobiographischer Roman.

Ungewollt. Biographischer Roman von Sophie Christina Aichinger.

Weiler. Wer bislang keine Ahnung von der Innenwelt ungeliebter Kinder hatte, wer bislang dachte: ‚Ja da fehlt halt der Vater oder die Mutter, oder beides, aber was soll’s ?‘, der wird spätestens nach den ersten Seiten dieses Buches in eine Welt entführt, die ständig an der Schamgrenze jedes natürlichen Entstehens anstößt, jedes eingeforderten Rechtes auf ein Leben in Geborgenheit und Akzeptanz, Ja, sogar richtig weh tut.

Die ganz eigene Welt eines Kuckuckskindes, eines ungeliebten Kindes, wird lebendig, macht beklommen, drückt sich endich aus. Aber was tun mit all dem Schmerz ?

Ein neues Leben im alten Leben ?

Aus dem Klappentext: „Sophie ist ein Kuckuckskind. Nach einer von Kälte, Ablehnung und Gewalt geprägten Kindheit erfährt sie erst im Alter von 35 Jahren, dass ihr Vater nicht ihr Vater ist. Erneut tief verletzt von den Lügen ihrer Jugend und der Erkenntnis, dass sie sich jahrelang um die Liebe und Zuneigung des falschen Mannes bemüht hat, begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Ein jahrelanger, dramatischer Kampf um die Ermittlung ihres tatsächlichen Vaters beginnt. Bence, ihr ungarischer Erzeuger, setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die amtliche Feststellung seiner Vaterschaft zu verhindern. Der Unternehmer geht dazu bis zum Bundesverfassungsgericht. Dabei übersieht er jedoch etwas Entscheidendes: Seine Tochter hat nicht nur seine Augen geerbt, sondern auch seine Beharrlichkeit. Weder das jahrelange Warten auf Gerichtsbeschlüsse noch die unzähligen persönlichen Angriffe aus der Familie ihres vermeintlichen Vaters oder der Verlust des gerade erst gewonnenen Halbbruders, der sich von ihr abwendet, können sie von ihrem Weg abbringen.“

Buchempfehlungen zum Aufdecken von kid - eke - pas.

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Kommentar von Heiner Creydt

„Die Entscheidung der Autorin, ein Buch über ihre Erfahrungen als sogenanntes Kuckuckskind zu schreiben, ist quasi ein Nebeneffekt des Versuchs, mit den emotionalen Auswirkungen eines jahrelangen Kampfes um die eigene Herkunft umzugehen.

Aus dem Drang, sich vorwiegend belastende, aber auch erfreuliche Gedanken und Emotionen im Zusammenhang mit besagter Suche von der Seele zu schreiben, sowie dem Kennenlernen vieler weiterer Betroffener ist der Wunsch gewachsen, ihre Geschichte in Buchform in die Öffentlichkeit zu tragen. Namen und Handlungsorte wurden aus Personenschutzgründen verändert.

Das Buch beschreibt einfühlsam die schwierige Situation von (Kuckucks-) kindern auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. Jedes Kind hat einen Vater und eine Mutter. Das hat die Natur genau so vorgesehen und dieses Erbgut trägt jeder Mensch in sich. Einen Teil dieses Erbgutes zu leugnen oder abzulehnen ist gleichbedeutend damit, sich selbst abzulehnen.

Ich bin dankbar über diese Offenbarung von Sophie und kann dieses Buch bedenkenlos weiterempfehlen. Auch für ’normale‘ Trennungseltern bietet sich dieses Buch als Geschenk an, da hier Trennungen und Scheidungen nicht aus der juristischen Brille betrachtet werden sondern ein intensives Erleben der Gefühle möglich ist.“