Der Kommentar

Schlag ins Gesicht der heutigen Familienpolitik

Kinder werden abgerichtet für das Funktionieren in der Wirtschaft

2017-01-01

von Horst Schmeil

Name des Kommentators bleibt unbenannt.

Den heutigen Kommentar zu Dr. Albert Wunschs Artikel „Unbefriedigende Pisa-Ergebnisse und Fehlende Ich-Stabilität“ schreibt Dipl. Päd. Horst Schmeil.

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Güstrow. Der Artikel von Albert Wunsch ist ein Schlag ins Gesicht der heutigen Familienpolitik, die genau das Umgekehrte macht, was für eine gesunde Entwicklung von Kindern erforderlich ist: Das Herausreißen aus dem natürlichen Entwicklungsprozess in der Familie zur Abrichtung für das Funktionieren in der Wirtschaft, wobei durch die jetzigen Formen der „Gemeinschaftserziehungsmodelle“ die Entfremdung der Kinder vom familiären Leben entsteht, was dann später nicht in der eigenen Familie weiter gegeben werden kann.

Grundstabilisierung und Urvertrauen in der Familie lernen

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Dipl. Pädagoge. Horst Schmeil.

Deutlich wird in dem Artikel, dass in der Familie die Grundstabilisierung der Kinder stattfindet: Das Erlernen von Empathie, das Urvertrauen, das Lernen in abgesicherten Lernräumen, die Ausprägung der Persönlichkeit durch Anerkennung und richtungweisende Erziehung. Die Epigenetik hat nachgewiesen, weshalb es so ist.

Immer wieder hört man bei älteren Menschen, die nicht in einer Geldschwemme aufwuchsen, dass die Erlebnisse in der Familie, die Ferien auf dem Hof der Großeltern, die Nähe zu Geschwistern dazu geführt haben, dass sie ein Selbstvertrauen bekommen haben, mit dem sie den späteren beruflichen Anforderungen gewachsen waren, weil sie von den Eltern (und Großeltern) in ihrer Entwicklung gestützt wurden.

Politik betreibt Kindeswohlgefährdung

Von der Politik wird heutigen Kindern dieses Lernen in der familiären Geborgenheit verwehrt. Selbst bei Gruppen, die Grundrechte für Kinder ins Grundgesetz einbringen wollen, ist nur die körperliche und geistige Entwicklung gefordert worden. Was in § 1666 BGB noch als mögliche Kindeswohlgefährdungskategorie benannt ist, das seelische Wohl, wird einfach nicht als Grundrecht anerkannt. Dabei ist dieses in dem Dreigespann ebenso wichtig.

Das seelische Wohl der Kinder wird sowohl in der Politik vergessen, wie es bis auf Ausnahmen, die die Regel bestätigen, wie bei Trennungsverfahren mit dem Begriff der Hure des Familienrechts, dem  „Kindeswohl“ unter den Teppich gekehrt. Die Folgen kennt jeder, auch die Richter, weil diese Kinder später entweder zur Einweisung ins Gefängnis (überwiegend Jungen) wie in die Psychiatrie (überwiegend Mädchen) vor einem Richtertisch stehen. Beklagt wird dann von den Helfern, dass diese Kinder eine schwierige Kindheit im Heim oder einer Pflegefamilie hatten. In dem Familientrennungsverfahren wird jedoch genau diese Entscheidung „zum Wohl des Kindes“ getroffen, statt den Eltern Anregungen zu geben, die Kinder trotz Trennung gemeinsam aufzuziehen und den Eltern durch die Jugendämter die notwendige Unterstützung und Anleitung zu geben, wie sie die Lernräume für die Kinder gestalten können. Doch das bringt kein Geld in die Kassen der professionellen Institutionspädagogen, die immer mehr dieser lukrativen Einrichtungen auf Kosten dr Allgemeinheit schaffen und damit immer mehr Familien zerstören.

    Ein radikales Umdenken ist hier notwendig, wenn unsere Gesellschaft sich nicht selbst auflösen soll.