Nachbesinnung – Zum Freitod der von Kindesraub und Kindesentziehung Betroffenen

Ist der Freitod eine Lösung ?

ARCHE-Extern-Logo Keltern-Weiler VAfK e.V. Frank Hofmann_01Frank Hofmann, Väteraufbruch für Kinder, appelliert an Betroffene:

„Von diesen schlimmsten Schattenseiten des zermürbten Elterndaseins erfahren wir jetzt zweimal kurz hintereinander. Ich bin sehr betroffen darüber. Und aus eigener Lebenserfahrung möchte ich mich an dieser Stelle einmal kurz an alle Väter wenden – und natürlich auch an alle Mütter – die sich allein gelassen fühlen.

Der Freitod mag eine Lösung – ein Urteil darüber steht uns allen nicht zu.

Doch bedenkt vor diesem Schritt: Ihr lasst die anderen damit ein Leben lang allein und voller unbeantworteter Fragen zurück! Ich bitte Euch alle, wählt nicht diesen Schritt – wie aussichtslos die Lage auch sei. Wie weit Eure Kinder auch in der Ferne von Euch sind. Beraubt sie niemals der Chance, irgendwann im Leben – und sei es in Eurem hohen Alter – mit Euch über all die Gründe dessen sprechen zu können, was sie erlebten.

Ich bin zweimal geschieden – einmal unglücklich, einmal glücklich. Drei Kinder; habe ein Kind zurück bekommen und eines verloren im Laufe der Jahre. Und doch freue ich mich im Sinne des verlorenen Kindes heute auf dessen Rückkehr und die Chance, all das mit ihm besprechen zu können. Ich werde darauf warten, so lange es das Schicksal für mich vorsieht:
Wenn Du das Kind einmal verloren hast, ist der Blick darauf einfacher. Bis dahin tut es nur höllisch weh und Du fürchtest sekündlich, es verlieren zu können.
Wenn Du es verloren hast, ändert sich Dein Blick, Du akzeptierst, dass es nicht mehr da ist: Und vor allem Du freust Dich darauf, dass es wieder kommen könnte. Du trauerst also nicht mehr, sondern freust Dich auf Deine Chance.

…  Denkt daran, es ist niemals die Schuld oder der freie Wille der Kinder gewesen, was passierte.

Schmeißt diese Chance nicht einfach weg. Wer immer in einer aussichtslosen Situation reden möchte, kann mich gerne anmailen. Ich bin selbst Kind eines Vaters, der seinem Leben ein Ende setzte. Ich vermisse meinen Vater in einigen Jahren ein halbes Jahrhundert lang. Es wäre niemals umsonst gewesen, wenn er nur einige dieser vielen Jahre bei mir geblieben wäre!

Wer aufhört zu kämpfen hat schon verloren.‘ (Zitat Rosa Luxemburg oder Berthold Brecht)

Im tiefen Gedenken an die beiden Väter, die nicht anders konnten.“