Stammtisch „Lust auf Neues Geld“ Karlsruhe

Auftaktveranstaltung: Stammtisch „Lust auf Neues Geld“ in Karlsruhe errichtet

„DAS GELD SOLL DEM MENSCHEN DIENEN – NICHT DER MENSCH DEM GELD!“

2013-03-20

Karlsruhe. Unter dem Motto „Lust auf Neues Geld!“ trafen sich an der Finanzpolitik Interessierte in Karlsruhe nun zum wiederholten Male, um einen Stammtisch mit dem Schwerpunkt „Fließendes Geld“ zu gründen. Dem Treffen vorausgegangen war die Großveranstaltung „Lust auf neues Geld“ in Leipzig (1) im Juni des vergangenen Jahres, bei der die Problematik zinsbehafteter Währungen erörtert und u.a. das fließende Geld als Lösung vorgestellt wurde.

Beim Auftakt-Treffen in Karlsruhe im September 2012 waren Aktive aus dem ganzen Spektrum der alternativen Lösungsansätze vertreten wie die Organisation o/ZB (2), die das zinslose Sparen und Leihen verfolgt, Vertreter der Karlsruher Regionalwährung Carlo (3) und viele mehr. Die Tagung wurde moderiert von Heiderose Manthey und Fabian Huck.

AFKW Lust auf Neues Geld Stammtisch Karlsruhe Gründung_01

Zusammengekommen aus der gesamten Region Baden-Württembergs, um auch lokal Lösungen zu unserem zinsbehafteten Währungssystems aufzuzeigen: (v.l. hinten) Benjamin Christ, Edeltraud Müller, Fabian Huck, Rainer Grauer, Thomas Strobel, Dieter Gudjons, Gerhard Naujoks, Tassilo Kienle, Wolfgang Theophil, Jürgen Stattelmann – (vorne) Thomas Kauselmann, Jana Stattelmann, Manfred Knobloch und Heiderose Manthey haben Lust auf alternative Lösungen rund um das Geld.

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Zukünftig wird der Karlsruher Stammtisch dem Austausch und der Projektierung gemeinsamer Vorhaben dienen. Hauptziel ist eine medienwirksame Offenlegung des derzeitigen verzinsten Schuldgeldsystems und das Aufzeigen der Alternative „Fließendes Geld“.

Kontakt zu den Moderatoren

Fabian Huck <fabian_huck(ät)web.de>
Heiderose Manthey <archezeit(ät)gmx.de>

AFKW Fabrian Huck & Heiderose Manthey Lust auf Neues Geld Stammtisch Karlsruhe Gründung_05

Heiderose Manthey und Fabian Huck moderierten die Auftaktveranstaltung in Karlsruhe.

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Die Philosophie der Bewegung:

DAS GELD SOLL DEM MENSCHEN DIENEN – NICHT DER MENSCH DEM GELD!

 

Probleme:

Die Realwirtschaft dient dazu, die materiellen Lebensgrundlagen zu sichern. Die Finanzwirtschaft hingegen dient dazu, aus Geld mehr Geld zu machen. Geld wird verzinst und die Zinsen werden wieder verzinst (Zinseszinseffekt). So wachsen die Guthaben exponentiell und koppeln sich mehr und mehr von der Realwirtschaft ab. Exponentielles Wachstum ist nur zeitlich begrenzt möglich. Deshalb bricht unser Geldsystem immer wieder zusammen und zieht die Realwirtschaft mit in den Abgrund. Im nationalen Rahmen hat es das in der Vergangenheit wiederholt gegeben. Durch die Globalisierung besteht nun die Gefahr eines globalen Zusammenbruchs.

An den Zinsen verdienen nur 10 % der Bevölkerung. 90 % der Menschen verlieren über die Zinsen, die in allen Preisen und Steuern enthalten sind. Das sorgt für eine massive Umverteilung von unten nach oben. Daraus entstehen extreme Kapitalkonzentrationen. Diese stellen eine Gefahr für unsere demokratische Grundordnung dar. Politiker, Banker und Wirtschaftswissenschaftler diskutieren auf gesellschaftlicher Ebene (noch) nicht die Alternative zu diesem System: fließendes Geld. Geld kann nicht „arbeiten“, nur Menschen und Maschinen können das.

Die Gedanken- und Konkretisierungsansätze der „Humanen Wirtschaft“ waren beim Kongress „Lust auf Neues Geld“ in der Arena-Halle in Leipzig vertreten durch Literatur und Referate.

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Lösungen
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Es geht jedoch auch anders: Mit fließendem Geld, ohne zinsbedingte Umverteilung und mit mehr Vielfalt in den Geldsystemen.

Bereits heute ist der Beweis vollbracht, dass alternative Lösungsansätze funktionieren. Zeitbanken, die auf der Verrechnung von Arbeitsstunden basieren, Regionalwährungen, die regionale Wirtschaftskreisläufe fördern, und komplementäre Währungen, die in erster Linie sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen oder ökologischen Zwecken dienen. Diese „Währungen“ sind keine Konkurrenz zum Euro. Sie ergänzen, stabilisieren und bereichern das bestehende Geldsystem.

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Referenten und Moderatoren des Kongresses „Lust auf Neues Geld“ in der Leipziger Arena-Halle: v.l. Rico Albrecht, Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger, Steffen Henke, Andreas Bangemann und Andreas Popp.


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Auch beim Euro oder jedem anderen gesetzlichen Zahlungsmittel würde eine kleine „Änderung“ Wunder wirken: Statt Geld mit Zinsen in den Wirtschaftskreislauf zu locken, wird eine kleine Nutzungsgebühr (Umlaufimpuls) erhoben. Sie fällt nur an, wenn das Geld nicht weitergegeben oder investiert wird. Ziel dieser Gebühr ist es, ein System ohne exponentiellen Wachstumszwang und Umverteilung zu schaffen. Reich werden kann man dann allein durch Arbeit. Ökologische Projekte werden nun finanzierbar. Die Umverteilung zugunsten einer kleinen Minderheit hört auf und die Realwirtschaft wird aus der Geiselhaft der Finanzwirtschaft befreit. Anstatt dass Geld die Welt regiert, kann es der großen Mehrheit der Menschen dienen. Dafür setzen wir uns ein.
(1)

Geld in der Form wie es heute die Erde regiert, zerstört uns alle.

Dazu: Filmempfehlung „Home“ – „Jede lebende Materie ist mit jeder anderen Materie verbunden.“ Gute analytische Gesamtdarstellung des Zusammenspiels des Lebens auf der Erde

Fabian Huck und Heiderose Manthey, Leiterin der ARCHE Weiler, Pädagogin und Freie Journalistin
Portrait: Fabian Huck
Fotos: Heiderose Manthey

Legende

Bank in Schweden arbeitet ohne Zinsen

Neues Geld

Tassilo Kienle ist Gründer der o/ZB Stuttgart für Solidargemeinschaft für Sparen und Leihen ohne Zins. Er gehört zu den 60 Frauen und Männern aus Baden-Württemberg, die im Jubiläumsjahr 2012 als Übermorgenmacher ausgezeichnet wurden.

Carlo als Regionalwährung

AFKW Catlo Lust auf Neues Geld Stammtisch Karlsruhe Gründung_02CARLO will als Regionalwährung die Wirtschaft in der Region stärken und dafür sorgen, dass die Kaufkraft in der Region bleibt und nicht in die Gebiete in der Welt abfließt, die jeweils die größte Rendite zu versprechen scheinen.

Lust auf neues Geld – Arena Leipzig von 2012-06-09

Interview-Gast bei Uwe Brückner: Steffen Henke, Moderator des Kongresses

Termine und direkter Kontakt zum Karlsruher Stammtisch